Villa Greppi: die Straße der Villen der Brianza

Vom landwirtschaftlichen Betrieb zur “Villa di Delizia”

Die im Stadtteil Casatevecchio in Monticello di Brianza auf einer Anhöhe gelegene Villa Greppi ist ein neoklassizistisches Gebäude, das die im Jahr 1811 vom Grafen Giacomo Greppi erworbene Residenz aus dem 16. Jahrhundert umfasst.

Das vom Grafen zuerst als landwirtschaftlicher Betrieb konzipierte Gebäude wurde durch den Enkel Antonio zu einer Urlaubs- und Freizeitvilla, zu einer “ville di delizia“. umfunktioniert, wie es im 18. Jahrhundert im Mailänder Großraum Tradition war. Die Villa wurde in dem gleichen Stil renoviert, der auch die anderen Wohnsitze dominiert und der von Piermarini, dem Architekten der Königlichen Villa in Monza, und seinen Anhängern weit verbreitet wurde.

 

Heute wird die Villa vom gleichnamigen Verband geleitet, der in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Akteuren, kulturelle Aktivitäten anbietet und fördert, welche die Geschichte der Familie Greppi mit den unterschiedlichen Orten der Brianza in Verbindung bringt.

 

Die “Ville di delizia”

Die Tradition der Ville di delizia entwickelte sich im 16. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert wurden diese Residenzen, erbaut in einem überwiegend landwirtschaftlich geprägten Land, so angepasst, dass sie sowohl den landwirtschaftlichen Bedürfnissen, die von den Eigentümerfamilien verwaltet wurden, als auch den Urlaubs- und Erholungsaktivitäten gerecht wurden.

 

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts verleiteten die Sanftheit der Landschaft und das der Gesundheit zuträgliche Klima den Adel und das Bürgertum Mailands zur Errichtung neuer Residenzen und zur Umwandlung der alten Landhäuser zu Sommerhäusern.

 

Jagdhäuser, Schlösser und Landhäuser verwandelten sich nach und nach in echte Villen und die Brianza wurde zum bevorzugten Freizeit- und Ferienort der bedeutendsten Familien Mailands.

Die Familie Greppi und die Tradition des Urlaubs in der Brianza

Die Villa Arrigoni, bestand bei ihrem Übergang in den Besitz der Familie Greppi aus einem Wohnhaus mit Gärten, einem Haus in Gutsverwalter, weiteren Landhäusern, landwirtschaftlichen Flächen, Weideflächen, Wiesen und Kastanienwäldern.

 

Durch die von Giacomo Greppi initiierte Restrukturierung wurde die aus dem 16. Jahrhundert stammende Residenz in den Westflügel des neuen U-förmigen Herrenhauses integriert. Durch Antonio II und Alessandro Greppi wurde das Hauptgeschoss zu einem beliebten Treffpunkt für die Gäste der Villa.

 

Für die Familie Greppi begann die jährliche Ferienzeit im Sommer und dauert bis Anfang November; in diesen Monaten verwandelten sich die Villa und der Landschaftspark in einen privilegierten Raum für die Mondänität, aber auch die Kultur, den Adel und das gehobene Bürgertum Mailands.

Villa Greppi, im Zentrum eines der größten Parks der Brianza

Der große Saal des Westflügels, mit bemalter Kassettendecke und einfarbigem Fries, bietet immer noch einen Blick auf den Buchenwald, dem Lieblingsort der Greppis, einer Art Privatgarten, der von den verschiedenen Bereichen des riesigen Parks, der die Villa umgibt, abgetrennt ist.

 

Auf der Südseite dominiert der italienische Garten den Ort Casatenovo, während der restliche Teil des Parks mit seinen sieben als „monumental“ eingestuften Bäumen die englische Ästhetik der erhabenen Romantik in der scheinbaren Zufälligkeit des Pflanzenwachstums verkörpert.

 

Der Park und die Villa Greppi werden durch die Landhäuser für die Verwaltung und die landwirtschaftlichen Aktivitäten vervollständigt: der Kornspeicher, der Pferdestall und das Haus des Gutsverwalters, die alle vor kurzem renoviert wurden.