Die Museen der Brianza: Museo Etnografico Dell’Alta Brianza Di Galbiate

Brianza, Wiege der Landwirtschaft und der Traditionen

In Galbiate, einem im 14. Jahrhundert entstandenen mittelalterlichen Dorf in der Provinz Lecco, gibt es einen Ort, der die Geschichte der Brianza bewahrt. Es handelt sich um das Völkerkundemuseum Museo Etnografico dell’Alta Brianza (MEAB), das innerhalb des Parco Monte Barro liegt.

Hier werden die Zeugnisse derer aufbewahrt, die in der Vergangenheit an diesen Orten gelebt haben, und es zeigt Traditionen, Praktiken und Wissen der Vergangenheit, um sie an künftige Generationen weiterzugeben.

Die Geschichte der landwirtschaftlichen Aktivität in der Brianza

Ursprünglich befand sich die ca. 600 m2 große Ausstellungsfläche des Museums in einem 1991 vom Park erworbenen Landhaus. Seit 2003 sind die Ausstellungen in Galbiate für die Öffentlichkeit zugänglich, nachdem dort ein spätmittelalterlicher Gebäudekomplex im Örtchen Camporese renoviert wurde.

 

Das Museum beherbergt sowohl Dauer- als auch befristete Ausstellungen und unterschiedliche, für die Schulen organisierte didaktische Aktivitäten. Die Sammlung der Gegenstände und Zeugnisse in Form von Videoaufnahmen und mündlichen Erzählungen, Klängen und Fotografien zeigen die landwirtschaftliche Aktivität in der Brianza und das tägliche Leben der einfachen Männer und Frauen der Brianza im 19. und 20. Jahrhundert.

 

Dauer- und Kurzausstellungen im Völkerkundemuseum del Museo Etnografico Dell’Alta Brianza

Das Hauptinteresse der Kurzausstellungen liegt auf den Unterschieden der ansässigen Kulturen, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, um so die Vielfalt und die in traditionellen Zeiten stattgefundenen Transformationen darstellen zu können.

In den unterschiedlichen Sälen sind die Dauerausstellungen der Dokumentation der Praktiken und Werkzeuge der Raupenzucht und der Landwirtschaft gewidmet. Darüber hinaus gibt es Zeugnisse und Gegenstände im Zusammenhang mit dem Anbau und der Verarbeitung von Mais und Heu, der Vogelzucht und der Jagd, den Ernährungsgewohnheiten und dem Verkehr.

 

In einigen Sälen sind ein typischer Stall oder ein Vorratskeller aufgebaut.
Der größte und umfassendste Saal ist den Bauern der Brianza, gewidmet. Er umfasst Zeugnisse der traditionellen Landwirtschaft, die jahrhundertelang die lokale Wirtschaft kennzeichnete, vom Anbau des Maulbeerbaums für die Seidenraupenzucht bis hin zum Anbau von Heu, Mais, Weizen und Wein.

 

Der Besuch dieses bäuerlichen Museums ist wie ein Sprung in die Vergangenheit, wobei Handlungen und Werkzeuge entdeckt werden, die noch im letzten Jahrhundert, vor der Verbreitung industrieller Hilfsmittel, eingesetzt wurden. Ebenfalls möglich ist ein Besuch des MAB, dem archäologischen Museum Museo Archeologico del Barro.

Die Panflöte, ein Symbol lokaler Tradition der Brianza

Eine Ausstellung ist der Panflöte gewidmet, diesem antiken Instrument, dessen Vorkommen bereits in der Mythologie und in der klassischen griechischen Literatur dokumentiert wird und das sich auch in der musikalischen Tradition Spaniens, Rumäniens und Russlands wiederfindet Fälschlicherweise ging man davon aus, dass es sich um ein ursprünglich aus der Brianza stammendes Instrument handele.

Das Instrument ist in der Brianza tief verwurzelt und die Tradition der Brianza hat es sich zu eigen gemacht. Es ist so verbreitet, dass es aus der folkloristischen Musik dieser Gegend nicht mehr wegzudenken ist.

 

Das Blasinstrument besteht aus Schilfrohren unterschiedlicher Länge, die an einer Seite verschlossen sind und an der oberen Seite ein Loch haben, an die der Musiker seine Lippen legt, um es mit seinem Atem zum Klingen zu bringen.

 

Im Museum sind die Herstellungstechniken dieses ganz besonderen Musikinstruments dargestellt, weitergegeben von lokalen Herstellern und Musikern. Weiterführende Bereiche zeigen die Struktur der Musikkapellen und die Rolle der Meister, die Art der Ausführung und die Interpretation der musikalischen Stücke.